Noch mehr Ärger mit 1&1

Den folgenden Artikel habe ich schon einmal geschrieben. Bis zur Hälfte. Dann musste ich leider feststellen, dass er viel zu lang werden würde, denn das Thema wollte und wollte einfach kein Ende nehmen. Es geht um 1&1, um meinen Umzug, um die Unfähigkeit dieser Firma, meinen DSL-Anschluss freizuschalten und um noch viele weitere Unfälle die folgten. Um niemanden zu übermüden oder zu langweilen, hier also „Bisher bei: Ärger mit 1&1“ in Kurzform:

Anfang, vielleicht Mitte November rufe ich bei der Umzugshotline  von 1&1 an und gebe meine neue Adresse durch. Diese Umzugshotline ist übrigens die einzige Möglichkeit, seinen Umzug mitzuteilen. Die Frau am Telefon sagt mir, dass es gut fünf Wochen gehen könnte und mich 49 Euro kostet, meinen DSL-Anschluss umzuziehen. Ich gebe mich damit zufrieden und harre der Dinge, die da kommen.

Ein paar Tage später bekomme ich einen Anruf von 1&1. Der Mann am Telefon sagt mir, ich habe einen neuen Vertrag bekommen. Ich bin etwas erstaunt und hake  nach. Offenbar ist das die neue Geschäftspraktik bei Umzügen. Man würde mich ab sofort wie einen Neukunden behandeln, inklusive neuem Router (Home Server), inklusive 150 Euro Begrüßungsgeld und inklusive weiteren 24 Monaten Laufzeit. Zugegeben, ich ließ mich blenden. Neue Hardware, Geld, klar wieso nicht? Bisher (10 Jahre in etwa) hatte ich nicht soooo viel Ärger mit 1&1 und auch nicht vor zu wechseln. Also nehme ich auch die 24 Monate und den neuen Vertrag in Kauf.

Am 1.Dezember ziehe ich in die neue Wohnung und schließe wenige Tage später versuchsweise meinen alten Router an. Er funktioniert. Mit meinen bisherigen Anschlussdaten komme ich tatsächlich ins Netz. Wenn auch ohne Telefon. Erstaunlich.

Am 4.Dezember kommt die E-Mail mit der Bestätigung meines Umzugs und dem Termin für den Technikerbesuch. Am 17.12 würde dieser bei mir erscheinen, ich müsse dafür auf alle Fälle zuhause sein und sollte bitte Bescheid geben, wenn ich den Termin nicht wahrnehmen könnte. Der Techniker würde zwischen 8 und 14 Uhr vorbei kommen.

Mittlerweile bin ich komplett im Umzugsstress und bekomme den neuen Router geliefert.

Am 10.12 rufe ich bei der Hotline an, um den Termin zu ändern, da ich am 17.12 Frühschicht habe und nicht zuhause bin. Die Hotline Mitarbeiterin sagt mir, dies sei nicht möglich, ich hätte das bis zum 9.12 sagen müssen. Nun könnte man den Termin nicht mehr ändern. Die Frage, wo denn das stünde, will sie nicht beantworten. Weiteres Fragen und Betteln nützt nichts, der Termin steht.

Tags darauf gehe ich zu meinem Chef und beantragte Urlaub für diesen Tag. Es gibt keine andere Möglichkeit. Sonst bucht mir 1&1 60 Euro Gebühr ab, wenn der Techniker mich nicht antrifft.

In der Nacht vom 16. auf den 17.Dezember hört mein DSL-Anschluss auf zu funktionieren. Als ich um 7 Uhr aufstehe, blinkt der Router. Keine Verbindung mehr möglich. Dann stehe ich bis um 14 Uhr am Fenster und warte. Es kommt kein Techniker. Ein weiterer Anruf bei der Hotline. Ich solle Tags darauf anrufen, denn man müsse die Rückmeldung des Technikers abwarten.

Am nächsten Tag weiß die Hotline noch immer nichts Neues. Man werde es an die entsprechende Stelle weiter leiten. Ach und übrigens erfahre ich auch, dass der Techniker gar nicht in meine Wohnung hätte kommen müssen. Ach und da fällt gerade auf, dass der Techniker für den 16.12 bestellt worden sei. Das sei ja komisch.

Ich sollte zwischendurch erwähnen, dass all diese Gespräche nicht so kurz und nüchtern vonstatten gingen. Teilweise hing ich bis zu 7 Minuten in der Warteschleife, bis ich mit einem Menschen sprechen konnte. Meist wurde ich weiter verbunden und wieder in Warteschleifen geschickt. Ich hörte unzählige Melodien und Songs. Jedesmal sprach ich mit einem neuen Mitarbeiter, der stets von neuem ins Bild gesetzt erden musste. Keiner wusste Bescheid. Dafür bekam ich Entschuldigungen und Versprechungen. Eine Mitarbeiterin schrie mich, als mir nach 45 Minuten des Weiterverbindens der Kragen platzte.

Noch am gleichen Tag bin ich an meinem Kontoauszugsdrucker und entdecke zwei Abbuchungen, die am nächsten Tag als Rechnung ins Haus flattern. Zum einen hat mir 1&1 die Umzugsgebühr von 49 Euro abgebucht. Zum anderen aber auch 32 Euro Netto für einen Technikerbesuch. Und zwar noch bevor der Techniker überhaupt da war. Der Anruf bei der Hotline bestätigt mir, dass dies wohl ein Fehler war. Natürlich ist die Technikergebühr schon in der Umzugsgebühr enthalten. Ich habe also doppelt für einen Techniker bezahlt, der nie gekommen ist. Man werde das an die entsprechenden Bearbeiter weiter leiten.

Habe ich schon erwähnt, dass all diese Gespräche per Handy stattfanden, da mein Telefon ja nicht funktionierte? Und habe ich eigentlich auch erwähnt, dass ich zwischen diesen Anrufen auch Mails verschickte? Viele Mails. Meine Nachbarn ließen mich in ihr WLAN-Netz und wenn ich mich eng an die Schlafzimmerwand drücke, kann ich tatsächlich etwas Internet abbekommen. Genug, um die Mails herauszuschicken.

Und um auf die 1&1 Homepage zu gelangen. Dort dann der neue Schock. Ich bin plötzlich im Besitz von 4 Verträgen. 2 DSL-Flatrate-Komplett Verträge und jeweils 2 Entertainment Verträge (dieses unsägliche Maxdome). Und der Mitarbeiter an der Hotline behauptet auch noch, ich selbst hätte diesen neuen Vertrag abgeschlossen. Warum auch immer. Wieder platzt mir der Kragen. Ich will sofort mit der zuständigen Stelle verbunden werden. Die entschuldigen sich und versichern, den alten Vertrag alsbald zu stornieren.

Kurz darauf bekomme ich eine E-Mail, in der bestätigt wird, dass der alte Vertrag zum 31.12 storniert wird. Da fällt mir wieder etwas auf und ich kontrolliere es auf der 1&1 Homepage. Ich bin noch überall mit der alten Adresse gelistet. Der Umzugsservice hat nirgendwo meine neue Adresse hinterlegt. Selbst der neue Vertrag, den man mir ohne mein Wissen und ohne Zustimmung aufgedrückt hat, läuft auf die alte Adresse. Mir geht ein Licht auf, weshalb man den Fehler nicht findet. Der Fehler wird an der falschen Adresse gesucht.

Ich teile der Hotline meine neue Adresse mit. Schon wieder. Ich höre Entschuldigungen. Schon wieder. Und man verspricht mir alles mögliche. Schon wieder.

Viele Tage später muss ich die Adresse dennoch selbst im 1&1-Control-Center ändern und ab sofort sind die Mitarbeiter bei jedem meiner Anrufe verwirrt und fragen mich, wo ich derzeit wohne. Ich bin mit meinen Nerven langsam am Ende.

Am 20.Dezember telefoniere ich wieder mit der Hotline. Man sei dabei, den Fehler herauszufinden. Mit Sicherheit würde alles in den nächsten Tage behoben sein. Obwohl, da komme ja das Wochenende, ach und dann ja Weihnachten, naja, aber dann. Ich fahre am gleichen Tag zu meiner Familie, verbringe Weihnachten weit weg in der Heimat und komme am 26.Dezember zurück. Der Router blinkt noch immer.

Ich bekomme einen Anruf von einem Techniker (natürlich auf mein Handy). Er hätte gehört, mein DSL würde nicht funktionieren. Ich solle mir keine Sorgen machen, man würde einen Techniker an die Verbindungsstelle schicken, der würde sich das anschauen und in spätestes 2 Tagen hätte ich Internet. Zum Abschied nennt er mich Herr Johannson und ich weiß, dass ich auf keine Wunder hoffen darf.

Dann kommt die Rechnung. Die Internet-Flat-Rechnung vom Dezember. Sie beläuft sich auf über 70 Euro. Es ist der 30.Dezember. Die Mitarbeiterin in der Hotline kann sich das nicht erklären. Ich aber schon. Bestimmt hat man mir beide Verträge berechnet. Ich verlange die Rücküberweisung des zuviel gezahlten Betrages. Das kann die Mitarbeiterin aber nicht. Sie werde es weiter leiten. Ich schreibe eine Mail und bekomme die Antwort, dass man sich darum kümmern und aus Kulanz (wirklich, das stand da) die Rechnung in ausgedruckter Form zusenden würde. Dort lese ich genau das. Im Dezember 2008 bezahlte ich zwei DSL-Verträge, die nicht funktionieren.

Habe ich eigentlich erwähnt, dass man mir mittlerweile entweder mit größtem Mitleid oder Häme begegnet, mich entweder tröstet oder aufzieht, was das Internet angeht? Für mich bedeutet 1&1 mittlerweile ein Mittelfinger und noch ein Mittelfinger als Antwort.

Es folgen weitere Mails, die mir alle versprechen, die noch immer ausstehenden 32 Euro (zwar netto, aber ich nehme sie mittlerweile auch so) baldmöglichst zu überweisen. Und mir natürlich den doppelt bezahlten Vertrag zurück zu überweisen, bzw. mit der nächsten Rechnung zu verrechnen. (25 Euro und ein paar Zerquetschte, da ja der neue Vertrag erst am 10.Dezember startete)

Das neue Jahr beginnt. Hallo 2009.

Am 2.Januar ruft mich 1&1 an. Da sei wohl noch eine Störung meines DSL-Anschlusses. Ob ich am 7.Januar zuhause sei. Man würde einen Techniker zu mir nach Hause schicken, denn offenbar muss das Problem doch bei mir in der Wohnung bestehen. Der Techniker würde alles in Ordnung bringen.

Immerhin – mittlerweile bin ich den zweiten Vertrag los und ich konnte auch die beiden Entertainment Pakte kündigen. Ich habe nun also nur noch einen Vertrag, Laufzeit bis Dezember 2010 und noch immer keinen Internetanschluss. Es ist der 5.Januar 2009.

Es ist der 7.Januar. Und es kommt kein Techniker. Ich schreibe spät Abends im Bett noch eine Mail, die um 4:30 Uhr des 8.Januar beantwortet wird. Man kümmert sich bereits intensiv um meine Angelegenheit.

Am 10.Januar mache ich meinen letzten Anruf bei der Hotline. Der Mitarbeiter ist einigermaßen überrascht, dass der Techniker nicht kam. Dann ist er einigermaßen überrascht, dass ich offensichtlich umgezogen bin. Der Techniker war nämlich zur alten Adresse geschickt worden. Schon wieder. Bis dahin hat das Gespräch wieder sage und schreibe 20 Minuten gedauert. Und nun drohe ich.

Am 12.Januar schreibe ich einen Brief. Ein Einschreiben. Darin zähle ich all die Verfehlungen auf, die falschen Rechnungen und den noch immer bestehenden Status, des nicht vorhandenen DSL. Ich setze 1&1 eine Frist von 14 Tagen, das Problem in den Griff zu bekommen und mir die Leistungen zur Verfügung zu stellen, für die ich bereits bezahlt habe. Ansonsten werde ich am 26.Januar den Vertrag wegen nicht erbrachter Leistung stornieren und die Einzugsermächtigung beenden.

Am 13.Januar bekomme ich wie zum Hohn eine Mail von 1&1, in der man mir freudig mitteilt, dass man die Störung behoben habe und mein DSL nun einwandfrei funktioniert.

Was nicht der Fall ist.

Es ist der 15.Januar und ich bin ohne Internet und ohne Telefon. Meine Handykosten belaufen sich im Dezember auf genau 100 Euro, 74 davon waren für die Hotline-Gespräche. Außerdem warte ich noch immer auf die 32 Euro Technikergebühr, die mittlerweile versprochenen 25 Euro für den doppelten Vertrag im Dezember und die 150 Euro Startguthaben (auf die ich gerne verzichte, wenn ich nur heraus komme, ebenso wie auf den neuen Router).

Ich verzichte nun auch absichtlich auf ein Fazit oder weitere Deutungen und Anmerkungen. Die Geschichte steht nun erst einmal so wie sie ist. Zu gegebener Zeit werde ich noch etwas Abschließendes zu diesem Drama schreiben. Vorerst erwarte ich den 26.Januar und hoffe inständig, dass 1&1 die Vertragskündigung akzeptiert und ich endlich diese Hölle verlassen kann.

Update: Die Geschichte hat mittlerweile ein gutes Ende genommen. Bitte hier die spannende Geschichte bis zum Happy End lesen.

Kommentare

  1. Bei 1&1 weiss die eine Hand nicht was die andere tut. In aller Kürze: Ich habe seit Wochen Ärger mit 1&1. An meiner alten Adresse ging entweder das Telefon oder das Internet nicht. Viele Telefonate und mails brachten keinen Erfolg. Dann wollte ich kündigen weil wir umzogen. Kennt ja Jeder, Kündigung nicht akzeptiert, Vertrag einhalten. Also stellten wir einen Umzugsantrag in der Hoffnung, in der neuen Wohnung klappt alles besser. Bisher klappt ausser der Rechnungsstellung von 1&1 nichts. Ich habe weder Telefon noch Internet, wofür ich aber zahlen soll.
    Ich möchte meine Odyssee mit 1 & 1 per Rundbrief an verschiedene Medien versenden und hoffe, dass sich ganz viele Genervte der Sache anschliessen.

  2. 1&1 Fingerweg
    schaut mal was ich gefunden habe

    1und1 – Immer wieder Ärger mit Anbietern von Telekommunikationsleistungen
    Eingestellt am 20. April 2009 von admin
    Vielfach erreichen uns Beschwerden und Mitteilungen über den Umgang von Telekommunikationsunternehmen mit Kunden und Verbrauchern. Besonders fällt insoweit das Unternehmen 1&1 Internet AG auf. Dieses Unternehmen macht nicht nur durch seine umfangreiche Werbung von sich reden, sondern auch durch seine meist sehr verbraucherunfreundliche Auslegung von Verträgen und den deutschen Gesetzen. Sowohl bei den Verbraucherschutzzentralen als auch bei Rechtsanwälten häufen sich die Beschwerden über dieses Unternehmen. Auch die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender haben sich mit dem Unternehmen bereits auseinandergesetzt, letztmalig in der Sendung Frontal21 vom 21.03.2009 im ZDF.

    Herr Rechtsanwalt Andrej Greif von der Kanzlei Rechtsanwälte Schulze & Greif Partnerschaftsgesellschaft aus Chemnitz betreut eine Vielzahl von Mandanten in Verfahren gegen verschiedene Telekommunikationsunternehmen. Aus diesem Grund haben wir mit Herrn Rechtsanwalt Andrej Greif das folgende Interview geführt.

    Verbraucherschutz.tv: In einer Vielzahl von Internetforen kann man lesen, dass die 1&1 Internet AG ihre Kunden bzw. den Verbraucher nicht ernst nimmt. Wie ist diese Aussage zu bewerten?

    Rechtsanwalt Greif: Im Rahmen meiner anwaltlichen Tätigkeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Unternehmen auf Anfragen bzw. Stellungnahmen ihrer Kunden bzw. betroffener Verbraucher grundsätzlich mit Standardschreiben reagieren. Auf das konkrete Problem wird in der Regel nicht eingegangen. Dies scheint offensichtlich auch nicht beabsichtigt zu sein. Nach meinen bisherigen Erfahrungen wird der Kunde lediglich hingehalten oder vertröstet. Lösungen werden dagegen nicht gefunden.

    Auch viele der eingerichteten Info- oder Beratungshotlines hat den von mir betreuten Verbrauchern letztendlich nur unnötige zusätzliche Kosten beschert. Einen kompetenten Ansprechpartner fanden die Betroffenen bei dieser Hotline grundsätzlich nicht. Letztendlich wird der Verbraucher damit vertröstet, dass er seine Ansprüche und Forderungen schriftlich geltend machen soll. Kommt der Verbraucher diesem Hinweis nach, erhält er wiederum meist eine Standard-E-Mail.

    Verbraucherschutz.tv: Gibt es eine bestimmte Vorgehensweise dieser Unternehmen?

    Rechtsanwalt Greif: Eine gewisse Methode lässt sich durchaus erkennen. Die von mir bislang betreuten Fälle liefen alle nach einem ähnlichen Muster ab. Zunächst wird vehement der Vertragsabschluss via Internet behauptet. Auf Argumente Seitens des Verbrauchers wird grundsätzlich nicht eingegangen. Fristgemäße erklärte Widerrufe werde ignoriert. Anschließend werden die betroffenen Verbraucher mit einer Vielzahl von Rechnungen überhäuft, die sie meist nur per E-Mail erhalten. Auf diese Rechnungen folgen meist Mahnungen. Letztes Druckmittel ist dann die Einschaltung eines Inkassounternehmens. In einer Vielzahl von Fällen geben die Verbraucher – meist zu Unrecht – den Forderungen dieser Inkassounternehmen nach und zahlen die behaupteten Forderungen.

    Verbraucherschutz.tv: Zentrales Problem scheint zu sein, dass insbesondere die 1&1 Internet AG bei Vertragsabschlüssen im Internet das Widerrufsrecht für Verbraucher ausschließt bzw. für erloschen erklärt. Wie ist diese Vorgehensweise zu bewerten?

    Rechtsanwalt Greif: Für Vertragsabschlüsse im Internet gelten grundsätzlich die Regeln über Fernabsatzverträge. Diese Regelungen finden sich in den §§ 312 b ff. BGB. Der Verbraucher kann solche Verträge in der Regel innerhalb von zwei Wochen widerrufen. In der Mehrzahl stützt sich die 1&1 Internet AG darauf, dass es sich bei den von ihr verkauften Produkten um Dienstleistungen handelt. Für sogenannte Dienstleistungsverträge enthalten die Regelungen zum Fernabsatzgesetz im BGB eine Ausnahme. So kann das Widerrufsrecht des Verbrauchers gemäß § 312 d Abs. 3 Ziff. 2 BGB dann erlöschen, wenn der Unternehmer mit der Ausführung der Dienstleistung mit ausdrücklicher Zustimmung des Verbrauchers vor Ende der Widerrufsfrist begonnen hat oder der Verbraucher diese selbst veranlasst hat.

    Viele Juristen und mittlerweile auch von einigen Gerichten, wie zum Beispiel das Amtsgericht Hamburg vertreten jedoch eine andere Ansicht. Danach handelt es sich insbesondere bei einem DSL-Vertrag, gerade nicht um eine Dienstleistung. Der von der 1&1 Internet AG viel und gern zitierte § 312 d Abs. 3 BGB findet daher grundsätzlich keine Anwendung. Diese Tatsache ignoriert die 1&1 Internet AG jedoch nach meinen Erfahrungen fast immer.

    Verbraucherschutz.tv: Neben dem bereits angesprochenen Widerrufsrecht soll es auch vermehrt Probleme bei der Kündigung der mit der 1&1 Internet AG geschlossenen Verträge geben. Welche Erfahrungen konnten Sie bei Kündigungen eines 1&1 Internet AG Vertrages nach Ablauf der Vertragslaufzeit machen?

    Rechtsanwalt Greif: Mir sind Fälle bekannt, in denen Kunden davon ausgegangen waren, ihr Vertragsverhältnis mit der 1&1 Internet AG ordnungsgemäß beendet zu haben. Für die Vertragsbeendigung stellt die 1&1 Internet AG auf ihrer Internetplattform ein Kündigungsformular zur Verfügung. Der Kunde muss dieses Formular online ausfüllen, ausdrucken und dann per Fax an die 1 & 1 Internet AG senden. In dem Formular weist die
    1 & 1 Internet AG darauf hin, dass allein dieses Formular als Kündigung akzeptiert wird. Eigene Ergänzungen oder Anmerkungen sind auf dem Formular nicht möglich. Im Zusammenhang mit der Kündigung hat die 1 & 1 Internet AG in den von mir betreuten Fällen dann behauptet, der Kunde habe zwei Verträge abgeschlossen, z. B. einen DSL-Vertrag und zusätzlich ein meist kostenfreies Entertainmentpaket. Die Seite der 1&1 Internet AG ist jedoch so aufgebaut, dass der Kunde als erstes auf die Kündigung des kostenfreien Entertainmentpakets verwiesen wird. Es ist nicht sofort erkennbar, welchen Vertrag der Verbraucher letztendlich kündigt. In der Mehrzahl der Fälle war es den Kunden auch nicht bekannt, überhaupt einen derartigen zusätzlichen bzw. vom eigentlichen Vertrag getrennten Entertainmentvertrag geschlossen zu haben. Nach Ablauf der Kündigungsfrist berief sich die 1&1 Internet AG dann darauf, dass der Hauptvertrag nicht beendet worden sei und sich damit um weitere 12 Monate verlängere. Der kostenfreie Entertainmentvertrag hingegen sei wirksam gekündigt worden. Auch diese Vorgehensweise halte ich für sehr fraglich. Letztendlich muss immer geprüft werden, was für Verträge der Kunde tatsächlich abgeschlossen hat. Teilweise ist es der 1&1 Internet AG nicht möglich, nachzuweisen, dass tatsächlich zwei rechtlich selbständige Verträge abgeschlossen wurden.

    Verbraucherschutz.tv: Können sich Verbraucher auch ohne einen Rechtsanwalt gegen die zum Teil unberechtigten Forderungen dieser Unternehmen zu Wehr setzen?

    Rechtsanwalt Greif: Eine Vielzahl unserer Mandanten hat zunächst versucht, ohne Einschaltung eines Rechtsbeistandes die Forderungen abzuwehren. Meist sind hierdurch jedoch ohne einen nennenswerten Erfolg lediglich zusätzliche Kosten durch die Infohotline oder teures Porto entstanden. Eine Lösung des Problems konnte jedoch grundsätzlich nicht erreicht werden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die 1&1 Internet AG letztlich nur auf anwaltliche Schreiben reagiert. Mit Hilfe eines derartigen anwaltlichen Schreibens konnten wir auch in der Mehrzahl der von uns betreuten Fälle eine Vertragsauflösung bzw. eine Stornierung des von der 1&1 Internet AG behaupteten Vertragsverhältnisses für unsere Mandanten erreichen.

    Verbraucherschutz.tv: Vielen Dank für das Interview

    Mehr auf https://www.kanzleichemnitz.de/

  3. 1&1 Fingerweg
    Hallo,

    ja, ich rate ebenfalls von diesem Verein ab.Gibt es Probleme egal durch wenn verursacht, ihr bleibt auf den Kosten sitzen siehe Hotline Warteschleifen mit horrenden Summen von bis zu 99Cent die Minute.Oder Versprechungen des Komplettanschlusses der nach Vertragsabschluss nicht eingehalten werden kann.Oder
    einen Umzug innerhalb 1&1 den diese Deppen dort einfach nicht hinbekommen..Oder falsch erstellte Rechnungen zuviel abgebuchte Beträge vom Konto, die ihr bei Rückholung auch noch mit 12 Euro bezahlen sollt..Email Adressen werden einfach gelöscht bestehende Handy Telefonnummern einfach abgeschaltet
    und Euch neue auferlegt natürlich mit verbunden Kosten für Euch. Oder Übernahme der Einrichtungsgebühr
    der Telekom die dann doch nicht übernommen wird…und und und…ich könnte bestimmt noch 15 Minuten
    über diese vom Staat geduldete Firma schreiben und deren Machenschaften.

    Übrigens, wer sich mehrfach über das schlechte Preisleistungsverhältnis wie bei mir,
    bis zu 16.000kbit/s möglich aber nur 384kbit/s bekommt beschwert der wird per email einfach ignoriert-keine Antworten selbst auf Einschreiben nicht!
    Kosten monatlich für diese Megaleitung/scheisse 29.95 Euro auf die man 3 nach Monaten einen Rabatt von 5 Euro bekommt.
    Also Fingerweg!

    Wer mehr wissen möchte darf mich kontaktieren!

  4. Hallo,

    erstmal möchte ich meinen Namesvetter grüßen. Ich habe mir nun deine ganze Geschichte durchgelesen und muss wirklich sagen das das ne unverschämtheit ist. Ich bin selber bei Arcor und eigentlich recht zufrieden. Zumindest so zufrieden wie man heute sein kann. Denn heute ist der Kunde kein König mehr. Wenn die dich nicht aus dem Vertrag lassen sollten würde ich direkt zur Verbraucherzentrale gehen und mit deren Anwalt klagen. Das hat früher nur 50€ gekostet. Ich weiss nicht wie es heute ist.

    Wünsche der aber alles Gute und hoffen wir mal das es gut ausgeht.

    Gruß Roger

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