Ich lebte jahrelang in mit einem feuchten Keller. Obwohl – was heißt feucht? Nass war er. Manchmal konnte man dem Wasser richtig dabei zu sehen, wie es durch einen Riss in der Wand herab lief und sich am Boden sammelte. Die Hausverwaltung sah sich das Malheur immer wieder an, behauptete, es handle sich um ganz typische Feuchtigkeitsbildung, die in Kellern nun mal vorkomme und schob die Schuld auf den über meinem Keller befindlichen Supermarkt. Zehn Jahre machte ich das Hick Hack mit und hatte immer Angst um meine Schätze, die ich in Kartons aufbewahrte.
Dann zog ich nach Duisburg, in ein uraltes Haus, dessen Kellergewölbe noch danach riechen, wie sich Menschen zwei Weltkriege lang darin versteckten. Der Keller selbst ist so klein und so trocken, dass der Staub von der Decke rieselt. Ich wähnte meine Kartons im Trockenen. Und, ihr ahnt es schon, musste diese Woche eines besseren belehrt werden.
Vermutlich seit den verheerenden Regenfällen der letzten Woche stand mein Keller unter Wasser, die (zugegeben alten und hässlichen) Möbel hatten sich bereits munter mit Wasser voll gesaugt, aber auch Kartons waren bis zur Hälfte durchnässt. Unter anderem befüllt mit alten Micky Maus Heften. Gut, ihr werdet fragen, weshalb ich so etwas aufbewahre. Nun, es sind alte Micky Maus Hefte, teilweise noch aus den Sechziger und Siebziger Jahren. Diese komplett durchnässt vorzufinden tat sehr weh. Dass auch mein Amiga Karton und Teile meiner Modellbahn Opfer des Wassers wurden, ist da noch ein schmerzliches Randdetail.
Selbst Schuld natürlich. Man bewahrt kostbare Dinge nicht einfach in einem Karton in einem Keller auf und schließt dann nicht einmal eine Hausratversicherung ab. Die Hefte liegen mittlerweile alle getrocknet und – natürlich – wellig in meiner Wohnung aus. Sobald ich sicher bin, dass sie komplett ihre Feuchtigkeit verloren haben, werden sie wieder glatt gepresst und diesmal sicher verpackt. Und definitiv nicht mehr im Keller verwahrt.
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