Sonne, Schafe und die nackte Frau

Wenn die ersten Sonnenstrahlen heraus brechen und die Temperaturen auf über 20 Grad steigen, liegt jeden Tag an der Straße von Denzlingen nach Sexau (!!!) eine nackte Frau an der Elz. Von frühmorgens bis spätabends macht sie es sich eingeölt auf einem Liegestuhl bequem, dreht sich vielleicht einmal in der Stunde vom Rücken auf den Bauch und brutzelt so vor sich hin. Mehr tut sie nicht. Jeden einzelnen Tag. Sie liest nicht, sie scheint auch kein Radio zu hören, nein, sie liegt einfach nur da.

Man erkennt schon von weitem ihre Anwesenheit, denn ihr metallic-grünes BMW Z3 Cabrio steht ebenfalls immer an der gleichen weithin sichtbaren Stelle. Im Schatten. Während sie jeden einzelnen Tag (wiederhole ich mich?) in der prallen Sonne liegt und vermutlich ihren Gedanken nachhängt. Worüber kann man solange grübeln? Oder kann man sein Hirn so sehr auf Standby schalten? Was arbeitet die Frau eigentlich? Wie kann man sich so ein Auto leisten, wenn man sechs Monate am Stück gar nichts tut? Was tut sie die restlichen sechs Monate?

Ich weilte einmal am Rande einer Wiese und beobachtete eine Gruppe von Schafen, die einfach nur herum standen und vor sich hin glotzten. Manchmal Rücken an Rücken, manchmal durch Zufall von Angesicht zu Angesicht. Aber es machte den Eindruck als wäre die ganze Herde beleidigt und am schmollen. Sie ignorierten sich einfach und hingen, so schien es, offensichtlich ihren eigenen Gedanken nach. Damals dachte ich noch, was für in Leben das wohl sein muss.

Um auf die eingeölte, splitternackte Frau zurück zu kommen; wie macht man das, den ganzen Tag nur da zu liegen? Ich persönlich könnte das vielleicht einen Tag aushalten, aber dann würde ich wahnsinnig werden. Niemanden zum reden, nichts zu lesen, nichts zu tun. Wie ein Schaf auf der Wiese, nur mit weniger Wolle…

Jeden Tag faul in der prallen Sonne zu liegen hat natürlich auch seine negativen Seiten, wie uns ja allen klar sein dürfte. Mittlerweile fährt sie nur noch einen Mazda.

 

Kommentare

  1. Der Roger

    So ist es. Ich seh sie tatsächlich immer von der S-Bahn aus, heute allerdings nicht. Ich schätze mal, sie hat diesen Artikel gelesen und sich ein neues Plätzchen gesucht. :-)

  2. georgeblunt

    Leider noch nichts Neues zu berichten. ;)
    ich war heute zwar in der Gegend unterwegs, bin aber leider nicht an der Stelle vorbeigekommen. Aber ich meine mich jetzt zu erinnern, dass man besagte Dame auch gut aus der S-Bahn sehen kann…
    werde mich wieder melden.. ^^

  3. Von der Frau habe ich letztes Jahr schon gehört. Vielleicht wird die morgens einfach dahin drapiert.Ich bin auch auf die Infos von George gespannt. 8-)

  4. Der Roger

    Sorry, das mit dem Mazda. Aber wenn sie den halt jetzt fährt, wo sie doch vorher… naja :-) Ich glaube übrigens nicht, dass sie lächelt, vermutlich spannt ihre Haut schon wie Leder, obowhl… sie glänz von weitem immer wie eine Speckschwarte…
    Auch ich denke, dass sie vermutlich nachts arbeitet. Drum auch dieser Körperkult.
    Ja, George, schau mal nach und gib uns mal mehr Infos über sie.

  5. Vielleicht arbeitet sie Nackts…äh….Nachts.

  6. georgeblunt

    „Nackt sein“ ist doch auch ne Beschäftigung… ^^
    Das ist bei mir gleich um die Ecke.. ich glaube, ich schau mir das ganze mal aus der Nähe an.. haha ;)

  7. MrsWilliams

    also das mit dem mazda hab ich mal überlesen…

    …aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich niemals mehrere stunden ruhig liegen könnte, ohne buch und ohne musik! also wenn sonnen, dann auf jeden fall mit beschäftigung!!! einfach nur da liegen kann doch niemand… die nackte frau hat doch sicherlich auch eine beschäftigung, eine unsichtbare? siehst du von weitem ob sie lächelt? :-D

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert