Jahr: 2009

Alles Roger – Alles Aus

Kategorie Erzählungen
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Der Titel nimmt es bereits vorweg. Dies wird vorerst der letzte Artikel sein, den ich hier in meinem Blog veröffentliche. Doch nicht nur das, ich ziehe mich komplett aus der Netzwelt zurück. Meine Accounts bei Facebook, MeinVZ, Wer kennt wen, Flickr, vor allem Twitter und wie die ganzen Social Networks noch heißen sind bereits oder werden in den nächsten Tagen gelöscht. Nicht einfach liegen gelassen, sondern gelöscht. Weshalb ich das mache? Nun, in der Antwort steckt bereits ein wichtiger Grund. Ich habe es satt, mich erklären zu müssen. Habe es satt, der ganzen Welt zu erzählen, was mit mir los ist. Vier Jahre lang war in diesem Blog Alles Roger. Das ist es jetzt nicht mehr und der Zeitpunkt ist gekommen, einen klaren Schlussstrich zu ziehen. Das Internet hat zuviel Platz in meinem Leben eingenommen. Und soviel ich auch gewonnen und erlebt habe, muss ich einsehen, dass ich durch meine Netzaktivitäten letztlich mehr verloren habe. Ich besinne mich wieder auf mich. Ich habe keine Lust mehr, mich stundenlang mit Konversationen abzulenken, aus der Realität zu …

Der Civic und das iPhone

Kategorie Technik
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Seit letztem Wochenende liebe ich Molly noch ein klein wenig mehr. Und das nicht nur, weil die Sitzheizung meinen Hintern schön warm hält. Nein, ich fand durch Zufall (und natürlich mit unglaublichem Spürsinn) heraus, wie der iPod (in meinem Fall natürlich das iPhone) bedient wird. Besser gesagt, wie das iPhone über das Autoradio bedient wird. Seit ich den Wagen besitze, habe ich mich über die Tatsache geärgert, dass in der Mittelkonsole zwar ein USB-Anschluss vorhanden ist und das iPhone auch erkannt wird, jedoch nur alle Titel nacheinander abgespielt werden können. Was ich auch versuchte, ein Zugriff auf bestimmte Künstler, Alben, Songs oder Wiedergabelisten war nicht möglich. Und somit wurde die iPod-Anbindung unbrauchbar. Auch das 585 Seiten starke Handbuch half nicht wirklich weiter. Es wurde erklärt, wo ich das iPhone anzuschließen hatte und was ich bei möglichen Fehlern tun könnte. Mehr nicht. Und glaubt mir, ich habe jede einzelne Seite gelesen. Jede einzelne der 585 Seiten. Letztes Wochenende also wärmte mir Molly den Hintern und ich betrachtete das Autoradio-Panel. Dabei entdeckte ich an einem Knopf die …

Von Fusseln und Flüssigkeiten

Kategorie Erzählungen
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Über Realismus in Filmen diskutiere ich schon lange nicht mehr. Filme sollen nicht realistisch sein. Filme sind dazu da, mich in fremde Welten zu entführen, mich Abenteuer miterleben zu lassen, mir Dinge zu zeigen, die es so gar nicht geben kann. Filme sind Märchen, Träume, Erfindungen und haben nichts mit Realismus zu tun. In seinen eigenen Grenzen natürlich. So habe ich kein Problem damit, wenn Superhelden alle Gesetze der Physik auf den Kopf stellen, denn im Rahmen der Geschichte sollen, können und dürfen sie das. Auch ein James Bond vollbringt im Film Dinge, die kein Mensch so zustande brächte. Würde er allerdings aus eigener Kraft davon fliegen und übermenschliche Kräfte bekommen wie Superman, so würde er dadurch seinen eigenen Realismus-Rahmen sprengen. Für mich wäre das dann inakzeptabel. Jeder Film bestimmt seinen eigenen Realismus-Rahmen. Wer auch immer ins Kino geht und beim Hinausgehen sagt, das sei völlig unrealistisch gewesen, verdient nichts als mein Mitleid, denn er hat das Prinzip Kino nicht verstanden. Worauf ich damit hinaus möchte? Nun, es gibt bei aller Liebe dennoch immer wieder …

Von Loch zu Loch

Kategorie Erzählungen
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Wohnungssuche und Umzug gehören meiner Meinung nach zu den großen Geiseln der Zivilisation. Beides mache ich nicht gerne und zwar aus mannigfaltigen Gründen. Nichtsdestotrotz mache ich es oft. Mit zerknirschtem Gesicht. In den letzten paar Wochen musste ich wegen der zurückliegenden Trennung erneut die Immobilienseiten durchforsten, immer die Kompromisse im Hinterkopf, die ich bereit bin einzugehen. Ja, die Wohnungssuche lässt sich gut mit der Partnersuche vergleichen. Das perfekte findet man nie, weil es das nicht gibt. Letztlich bleibt es immer ein Abwägen und Kompromisse schließen. Und welche Kompromisse gehe ich ein? Nun, zunächst muss sich feststellen lassen, dass der Wohnungsmarkt in Deutschland unter aller Sau ist. Es gibt, und das ist Fakt, einfach zu viele Löcher die leer stehen. Oftmals habe ich den Eindruck, Menschen die umziehen, hinterlassen immer ein Loch. Vermutlich während sie in ein neues Loch ziehen. Wirklich großartige oder wenigstens annehmbare Wohnungen sind Mangelware. Steht eine auf dem Markt, stürzen sich die Suchenden wie Geier darauf, würden am liebsten den Wohnungsschlüssel sofort in die eigene Tasche stecken. Großartige Wohnungen sind schwer zu …

Ich habe noch eine Stimme – aber mir fehlen die Worte

Kategorie Erzählungen
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Ich war nie ein politischer Mensch. Aufgewachsen bin ich in dem Glauben, dass es keinen Unterschied macht, wer an der Macht sitzt. Macht dient nur denen, die sie haben. Also gleich, welche Parteien oder Koalitionen gerade versuchen Deutschland zu regieren, das Endergebnis ist immer das gleiche. Politiker machen, was sie wollen, der Bürger büßt. Das ist natürlich eine sehr negative Einstellung und führt über kurz oder lang zur berühmten Politikverdrossenheit. „Was soll ich schon wählen, ist doch eh alles egal. Wogegen soll ich protestieren? Wofür soll ich kämpfen?“ Alles gleich. Politik, das war etwas, das andere machten. Worauf ich nur alle vier Jahre Einfluss hatte, indem ich ein Kreuz bei Rot, Schwarz, Gelb oder Grün setzte. Ich hatte eine Stimme und doch blieb ich stumm. Nun, da ich meine Stimme wieder gefunden habe, fehlen mir allerdings die Worte. Fassungslos bin ich, was die derzeitige Bundesregierung, die Politiker, die auch ich gewählt habe, am 18.Juni 2009 beschlossen haben. So ohne Worte, dass andere es viel besser beschreiben können. Zum Beispiel Anke Gröner. Oder Torben Friedrich, ehemaliges …