Auch ein MacBook geht hier und da mal kaputt. Und ich höre sie immer, die Aufschreie: „Waaas, wie kann denn ein so teures Gerät kaputt gehen?“ „Wie bitte? Da gibt man so viel Geld für aus und dann ist es nach nicht einmal drei Jahren kaputt?“ “ Also mein 600 Euro Gerät funktioniert immer noch einwandfrei.“ Ja, so ist das. Machen wir uns mal eines klar: Jedes Apple Produkt ist in allererster Linie nur ein Produkt. Es wurde nicht vom Himmel gesandt und auch nicht von Engelchen zusammen geschraubt. Es hat auch nicht die Segnung von Heiland Steve Jobs persönlich bekommen. Selbst mir als Apple-Fanboy ist das mehr als klar. Alles, was Apple herstellt, kann und wird irgendwann den Weg alles Irdischen gehen. Der etwas höhere Preis rührt nicht von dessen Langlebigkeit her. Apple Produkte kosten mehr, weil sie im Vergleich zu Produkten anderer Hersteller ein deutliches Mehr an Design, Komfort, Bequemlichkeit, Nutzen und Spaß bieten (und ja, mir ist selbst bewusst, das dieser Satz wie der eines Fanboys klingt. So what?)
Ich ziehe hierzu immer wieder gerne meinen Auto-Vergleich heran. Und hier passt er sogar hervorragend. Denn niemand würde bestreiten, dass auch an einem BMW irgendwann etwas kaputt geht. Genauso wie auch an einem KIA. Beide Hersteller stellen Automobile her, die mich von A nach B bringen. Der Preisunterschied entsteht durch den Umstand, WIE sie das tun. Ein BMW bietet unbestreitbar mehr Komfort und ein besseres Design. Und dafür zahlt der Kunde nun einmal. Ein KIA hat irgendwann einen Defekt, ein BMW, ein (ebenfalls hochpreisiges) Sony Vaio und eben auch ein MacBook.
So wie meines. Seit etwa einem halben Jahr flackert das Display. Wobei, nein, das beschreibt es nicht genau. Das Display hat an der rechten Kante einen Wackelkontakt, so dass ich immer ein wenig darum herum drücken muss, um ein stabiles Bild zu bekommen. Denn sonst ist die Hälfte des Bildschirms einfach eingefroren. Das Problem ist auch nicht reproduzierbar. Manchmal kommt es, manchmal nicht. Ein wenig Drücken und Klopfen und das Bild bleibt stabil. Ärgerlich ist es dennoch immer, wenn es auftritt.
Die Apple-Mitarbeiter im nahe gelegenen Store konnten mir nur den Rat geben, das Display reparieren zu lassen. Bei Kosten von über 300 Euro überlege ich mir das lieber acht Mal. Im Moment kann ich damit leben. Aber was, wenn das Problem schlimmer wird? Was, wenn kein Drücken und Klopfen mehr hilft? Und was, wenn ich doch irgendwann ein neues MacBook kaufen möchte? Der Wiederverkaufswert meines jetzigen Modells ist durch diesen Fehler natürlich stark geschmälert.
Eines ist mir allerdings klar. Woher dieser Defekt kommt und wie ich ihn in zukünftigen Modellen vermeiden werde. Man sollte nie, nie niemals, den Deckel seines Laptops aus Wut zu klatschen. Egal, wie ärgerlich die eben gelesene Mail, das gesehene Foto, der entdeckte Kontostand auch ist. In Zukunft klappt man den Deckel in Ruhe zu, entfernt sich von dem Gerät und geht hinaus zum Holz hacken. Da darf man kaputt machen, soviel man will. Und tut sogar etwas für seine Gesundheit.
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