Ich bin ein Mensch, der seine Musik nach der augenblicklichen Stimmung auswählt. Bin ich fröhlich, läuft bei mir auch fröhliche Musik. Bin ich aggressiv, höre ich etwas lautere Kost. Habe ich zu tun, lasse ich mich gern von bekannten Songs berieseln. Wenn ich schreibe, höre ich mit Vorliebe einen Score (wohlgemerkt keinen Soundtrack; beim Score handelt es sich um die Instrumentalmusik eines Films). Und wenn ich traurig bin, höre ich, wer hätte es gedacht, natürlich auch traurige Balladen.
Man sagte mir schon oft, ich solle doch nicht so depressive Musik hören, denn da müsse man ja zwangsläufig traurig werden. Dem kann ich nicht zustimmen. Wie Rob schon in High Fidelity sagte: „War ich so traurig weil ich Popmusik hörte oder hörte ich Popmusik, weil ich traurig war?“ Ich höre Balladen definitiv nur, wenn ich auch in dieser Stimmung bin und mich hier hingeben will. Alles fröhliche würde nur nerven, denn keine Musik vermag mich in eine andere Stimmung zu versetzen (außer in Rage ;-)).
iTunes ist da eine große Hilfe. Mit den intelligenten Wiedergabelisten kann ich immer die stets passende Musik abspielen lassen. So habe ich beispielsweise eine Liste für die Badewanne, eine mit den schönsten deutschen Songs und mit meinen absoluten Abspielcharts. Eine Liste zeigt mir alle Songs an, die ohnehin schlecht von mir bewertet wurden und auch seit einem halben Jahr nicht mehr gespielt wurden (weshalb man sich überlegen sollte, warum eben diese Songs überhaupt noch auf der Festplatte sind) Selbst eine Liste die mir alle Songs spielt, die ich mit 4 oder mehr Sternen bewertet hatte, die nur aus der Pop und Rock Ecke kommen und innerhalb der letzten drei Monate nicht gespielt worden sind. Man könnte solche Listen noch weiter verfeinern, iTunes hält sie auch stets aktuell.
Aus diesem Grund weiß iTunes mittlerweile auch, dass ich nicht traurig bin. Und zwar schon seit Monaten. Denn die Liste „Zu selten“ beherbergt die Lieder, die zwar eine sehr hohe Bewertung und Abspielrate haben, aber schon viel zu lang nicht mehr genutzt worden sind (welche Schande). In diesem Fall 4 Monate. Und die Liste besteht nur noch aus Balladen. Für mich bedeutet das im Umkehrschluss also, dass ich schon seit Monaten keinen Grund mehr gesehen habe, mir diese Musik anzuhören. iTunes weiß also, dass ich nicht traurig bin. Und iTunes hat Recht, wenn ich es mal genau betrachte.
Mit dieser Erkenntnis muss man erst mal klar kommen. :-)
Auf der sehr schön neu gestalteten Last.FM Seite könnt ihr sehen, wie ich derzeit drauf bin. Zur Zeit läuft der Wilde Mix, mit alle meinen Lieblingssongs aller Kategorien (und ja, e sind auch ein paar Peinlichkeiten dabei – who cares).
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