Als ich die Mail mit der Frage bekam, ob ich mit dem Support von 1&1 zufrieden sei, ignorierte ich sie dieses Mal nicht wie sonst. Ich antwortete und beschrieb, weshalb ich nicht mit dem Support zufrieden bin. Grund ist mein anstehender Umzug. Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich Schlimmes befürchte, meinen Telefon- und Internetanschluss betreffend. Die Telekom machte bisher keine Schwierigkeiten, der Anschluss ist geschaltet. Ratadsching, die ersten 60 Euro weg. Nachdem ich auch endlich die neue Rufnummer hatte, informierte ich 1&1 bei deren Umzugshotline. Ich sprach mit dem Mitarbeiter, gab ihm alle nötigen Daten und war bereits guter Dinge, bis er einen Satz fallen ließ. „Ich muss Sie aber darauf hinweisen, dass Sie etwa drei Wochen keinen Internetanschluss haben werden.“ „Wie? Wieso drei Wochen?“ „Es tut mir leid, das liegt nicht an 1&1, sondern an der Telekom. Wir lassen diesen Puffer immer zwischen den Schaltungen.“ „Sie lassen diesen Puffer immer? Selbst wenn der neue Anschluss schon bereit ist?“ „Ja, tut mir leid.“ „Hätte es etwas genützt, wenn ich mich drei Wochen früher bei Ihnen gemeldet hätte?“ „Ja, dann hätten Sie den Anschluss pünktlich zu Ihrem Umzug in der neuen Wohnung gehabt. Allerdings hätten wir drei Wochen früher Ihren alten Anschluss in der alten Wohnung abschalten müssen.“ Da blieb mir die Luft weg.
Ich fragte also nach, wie verbindlich diese drei Wochen sind. „Nun, es kann auch schneller gehen“, antwortete der Hotline-Mitarbeiter. „Aha, aber es kann auch länger gehen?“ hakte ich nach. „Ähm, ja, das lässt sich im Vorfeld immer nur schwer sagen.“ Ahja. „Es kann also auch passieren, dass ich noch länger ohne Internet und ohne Telefonflatrate in Duisburg sitze?“ fragte ich wieder. „Nun, ja, das kann passieren, aber wir wollen es nicht hoffen.“ „Nein, wir wollen es ganz bestimmt nicht hoffen. Immerhin verlangt ihr 50 Euro dafür, mir mehrere Wochen mein Internet weg zu nehmen.“ „Tja, da bin ich ganz mit ihnen auf einer Wellenlänge.“
Er ist also ganz mit mir auf einer Wellenlänge. Wie sehr mich das doch freut. Ich würde gerne mal eines wissen: Wo genau liegt das Problem bei 1&1? Ich habe genug Artikel in der ct‘ über diesen Ärger gelesen und immer schob einer die Schuld auf die anderen. 1&1 sagt, die Ports seinen von der Telekom nicht freigeschaltet, die Telekom sagt, sie hätten von 1&1 noch gar keinen Auftrag bekommen. Und so weite und so weiter.
Okay, kann ja alles sein, obwohl das schon ätzend genug ist. Und trotzdem knöpft mir 1&1 jetzt 50 Euro für diesen „Service“ ab. Ratadsching. Und – um das Ganze noch dreister zu machen – man lässt mich weiter die monatlichen Grundgebühren bezahlen, obwohl ich nichts von dem, was ich bezahlt habe, nutzen kann. Auf unbestimmte Zeit.
Liest hier zufällig jemand von 1&1 mit? Kann mir irgendjemand erklären, was hier 50 Euro zu kosten hat? Muss ein Techniker irgendwohin geschickt werden? Oder werden nur zwei Buttons an einem Rechner gedrückt? Gibt es eine Möglichkeit, diesen Unsinn zu beschleunigen? Gibt es eine Möglichkeit wenigstens mein Geld zurück zu bekommen für die fehlenden Wochen, in denen ich überhaupt nichts nutzen konnte? Oder … hab ich irgendeine Chance aus diesem Vertrag auszusteigen?
Ach, dafür wird es jetzt bestimmt zu spät sein. Aber so langsam wünschte ich, ich hätte das ganze Paket von der Telekom. Oder von meinem neuen Kabelanbieter (leider steht meine neue Wohnung noch nicht in dem beschalteten Gebiet).
Deshalb, sehr geehrtes 1&1 Konsortium: DAS ist wahrlich kein guter Service. Und wenn mein Vertrag bei Euch zu Ende geht werde ich mir sehr sehr genau überlegen, ob ich weiterhin Kunde bleibe. Ich möchte wenigstens hoffen, dass die ständigen Verbindungsabbrüche in Duisburg nicht mehr auftreten, mit denen ich hier in meiner alten Wohnung zu kämpfen habe, seitdem ich auf eurer fabelhaftes 3DSL umgestiegen bin. (Auch dort war euer Service nicht wirklich bemüht, mir zu helfen)
Wie ich mindestens drei Wochen ohne Internet, ohne Mails, ohne mein Blog, ohne mein ICQ, ohne WoW, ohne mein Google Earth, ohne Online Banking, ohne irgendwas, an das ich mich so lange gewöhnt habe, auskommen soll, ist mir ein Rätsel. Dass ich in meiner neuen Wohnung erstmal keinen Kühlschrank habe, hätte ich verkraften können. Aber kein Internet… Und die Antwort auf meine Beschwerde-Mail werde ich auch nicht erhalten – ganz gleich, welche Antwort ich auch bekomme. Eins und Eins ist manchmal einfach Null.
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