Zu Silvester ist es Brauch, sich gute Vorsätze für das kommende Jahr zu machen. Meist werden sie nicht eingehalten und irgendwie weiß auch jeder, dass es nichts bringt, sich an einem willkürlichen Datum wie dem 31.12 etwas für das komplette neue Jahr vorzunehmen. Dennoch tun es die meisten. Wichtig dabei ist, ganz im Vergleich zum Sternschnuppen-Wünschen, die Vorsätze laut und deutlich auszusprechen, so dass ein jeder sie hören und einem ein Jahr später um die Ohren pfeffern kann, wenn man sie nicht eingehalten hat. Das Schöne an einem Blog ist: ich kann das in aller Öffentlichkeit tun.
Dass (ein Großteil von) 2009 mein persönlich beschissenstes Jahr überhaupt war, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Umso wichtiger wiegen meine vier Vorsätze für 2010. Sie sind wichtig für mich. Als Beweis für.. nunja, das kann ich sagen, wenn ich es geschafft habe. Vermutlich nur als Beweis, es schaffen zu können. Bitte fragt im September nochmal, wie weit ich mit meinen Vorsätzen gekommen bin und schlagt mich im Dezember, wenn ich nicht wenigstens einen davon umsetzen konnte.
1) Ich möchte endlich wieder Gitarre spielen. Diesen Wunsch trage ich nun schon seit so vielen Jahren mit mir herum und irgendwann vor langer Zeit nahm ich sogar an einem Einsteigerkurs teil. Das Wissen von damals ist mittlerweile komplett verschwunden. Es wäre also nötig, wieder ganz von vorne anzufangen. Das nehme ich mir für 2010 vor.
2) Ich möchte Spanisch lernen. Und ehrlich gesagt, frage ich mich hin und wieder, weshalb eigentlich. Ich könnte auch mein Englisch aufbessern, Italienisch lernen oder Russisch. Aber ich entschied mich für Spanisch. Zwei der wichtigsten Sätze kann ich bereits (Ja, ich habe sehr viel gelernt im letzten Jahr, unter anderem auch dies): „Necesito un beso“ und „Te chiero tus ojos“ Ich möchte 2010 endlich einen Spanischkurs machen.
3) Ich möchte mich in einem Ruderverein anmelden. Sport tut Not, aber da mir Schwimmen Nackenprobleme bereitet und ich mit Joggen nun gar nichts anfangen kann (trotz schweineteurer Schuhe), erinnerte ich mich an das Rudern. Ich habe immer gern gerudert, selbst wenn es nur an den entsprechenden Maschinen im Fitness-Studio war. Rudern ist perfekt für den Oberkörper und den Rücken. Es ist entspannend oder auspowernd. Und ich stelle mir die Einsamkeit auf dem Wasser, während man im Flow der Bewegung ist, als beruhigend Zen-artig vor. Ich möchte 2010 regelmäßig rudern gehen.
3.5) Das Gesamtziel ist natürlich mehr als offensichtlich: Ich möchte ein muskelbepackter Gitarrenspieler werden, der am Lagerfeuer spanische Liebeslieder schmettert. Ein Scherz.
4) Der letzte und wichtigste Vorsatz. Und da er die größte Bedeutung für mich hat, habe ich ihn direkt einmal abgeändert. Ursprünglich war der Vorsatz 2010 glücklich zu werden. Doch was heißt das? Wann ist man das? Was bedeutet glücklich? Und wie lange? Habe ich es geschafft, wenn ich eine Woche glücklich bin? Zuviele Fragen, die nicht beantwortet werden können. Deshalb lautet mein wichtigster Vorsatz für 2010 schlicht und einfach:
4) Ich möchte lieben. Ich möchte richtig und ehrlich lieben und im Idealfall dieses Gefühl erwidert bekommen. Alles weitere (auch das mit dem Glück) findet sich dann von alleine. Denn letztlich will ich die spanischen Liebeslieder auf meiner Gitarre nur für eine Frau spielen. Die ich von ganzem Herzen liebe. Kein Scherz.
Ich habe noch 363 Tage Zeit! Ich schaffe es.
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