Murphys Gesetzt kennt jeder. „Alles was schief gehen kann, geht auch schief.“ Jeder, der mit Computern zu tun hat, kennt Murphys Gesetz besonders. Eines dieser Gesetzt lautet: „Die Gefahr all seine Daten komplett zu verlieren, steigt mit der Zeitspanne des letzten Backups.“ Also habe ich mir Gedanken über Backups gemacht.
Bisher brannte ich so alle ein bis zwei Monate alles, was mir lieb und teuer ist auf DVD-RWs. Der Grund, warum ich das nur so selten machte, liegt an der Umständlichkeit dieser Methode. Ich saß manchmal zwei bis drei Stunden an so einer Aktion, bis die 7 DVDs gebrannt waren. Wenn tatsächlich der Ernstfall eingetreten wäre, hätte ich also nur die Daten von vor zwei Monaten gehabt. Zum Glück bin ich kein Programmierer oder ähnliches, habe also nicht pausenlos neue, wichtige Daten auf der Festplatte, die es zu schützen gilt.
Dennoch beschloss ich dies alles etwas zu vereinfachen. Ich kaufte mir eine externe Festplatte. Da kann man die Sachen einfach rüber kopieren und alles ist geschützt vor Verlust, versehentlichem löschen und Virenangriffen.
Natürlich will man so etwas nicht von Hand machen. Der Markt bietet auch unzählige Produkte, die einem die Backups erleichtern sollen. Vor ein paar Wochen berichtete und testete die c’t und ich nahm mir die Zeit, einige dieser Programme auszuprobieren. Um es ganz kurz zu sagen. Für mich taugte keines etwas. Bei allen war es mir zu mühselig, die richtigen Einstellungen zu treffen. Dann stellte ich fest, dass manche meine Daten in große Pakete packten, was mir irgendwie unbehaglich war (man stelle sich vor, ein 80 Gigabyte Paket hat einen kleinen Fehler – damit wäre alles zum Teufel). Weiterhin erkannte ich, dass in einem Fall gar nicht alles in das Backup aufgenommen wurde. Schließlich kam ich mit inkrementellen und differentiellen Backups nicht klar, weil mir die Übersicht fehlte, was denn nun noch in meinem Backup war und was nicht. Und dann hat es doch tatsächlich eines der Programme gewagt einfach auszusteigen, immer an derselben Stelle. Ich möchte hier mal kurz betonen, dass auf meinem Rechner bisher KEIN Programm einfach so seinen Dienst versagt hat. Und wenn ich mich nicht auf ein Backup-Programm verlassen kann – na dann lass ich es ganz weg.
Meine Strategie sieht deshalb wie folgt aus:
Mein PC ist sehr aufgeräumt und alles befindet sich in entsprechenden Ordnern. Ich werde also einfach immer dann, wenn sich etwas größeres verändert hat, die Ordner Musik, Programme, Texte, Bilder etc. markieren und auf die externe Platte kopieren. Dann kommt die Platte an einen sicheren Ort. Zusätzlich lasse ich mir von Windows mit der eingebauten Sicherung alle Anwendungsdaten in ein Paket schnüren, das ebenfalls auf die externe Platte kommt. Weiterhin suche ich noch nach einem guten (vielleicht kostenlosen) Image Tool, um die Boot Partition komplett zu sichern. Und zu guter Letzt werde ich die Sachen, die wirklich niemals verloren gehen dürfen (meine Romane, meine Fotos etc.) zusätzlich wieder auf DVD brennen.
Das klingt alles stressiger als es ist. Allerdings weiß ich auch, dass es einfacher gehen könnte. Aber wie gesagt habe ich gerne die Kontrolle. Wer von euch bessere Ideen hat, möge sich bitte melden (aber bitte nicht mit Kommentaren, wieviel einfacher das auf Mac und/oder Linux ist).
Dass einem kein noch so perfektes System helfen kann, wenn die größte Gefahr, nämlich der Benutzer, Mist baut, musste nicht nur Diana letztens erkennen (einige ihrer wichtigen Daten waren verloren gegangen, vielleicht unabsichtlich gelöscht. Und natürlich lag das letzte Backup zu weit zurück). Auch mir ist es erst am Wochenende passiert. Ich wollte ein Backup meines Blogs machen. Serendipity bietet dafür ein schönes Plugin an, das im Grunde alles richtig macht. Aber ein falscher Klick und es spielte mir ohne Vorwarnung ein älteres Backup zurück. Glücklicherweise war dieses Backup nur zwei Tage alt, aber mein neuester Artikel über die Radfahrer war für immer verschwunden und verloren (dabei fand ich die Diskussion in den Kommentaren so spannend – tut mir Leid, Freunde).
Deshalb gilt ab jetzt auch hier die Strategie: Jeder Artikel, der etwas tief gehender ist, als nur ein Hinweis auf einen Filmtrailer wird in Zukunft schon auf meinem Rechner gespeichert.
Und falls jemand in seinem Firefox oder IE Cache meinen „Bicycle Race II“ Artikel findet und mir zuschickt, bekommt ein Eis.
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