Früher ging man in den nächsten CD-Laden um die Ecke, um sich mit Musik einzudecken. Mochte man einen ganz bestimmten Song erstehen, hatte man nur die Wahl, sich das komplette Album zu kaufen, oder die Maxi CD zu nehmen. Auf dieser fanden sich zumeist noch ein paar Remixe oder ein Bonus Song. Ich erinnere mich, für so manche Maxi bis zu 12 Mark hingelegt zu haben. Heute würden wir bei einem Preis von sechs Euro für ein Lied ganz schön schlucken. Aber heute ist ja alles anders. Oder nicht?
Wenn ich in den iTunes Store gehe, um mir einen Song zu besorgen, ist es eigentlich wie früher. Ich tippe den Titel ein, hoffe, dass er verfügbar ist und bekomme dann verschiedene Möglichkeiten Angebot: Album, Maxi (oder EP) oder nur der Song? Ah, nur den Song, danke. Aber welche Version? Und schon beginnt das Dilemma. Ich darf bei jeder Fassung 30 Sekunden hinein hören und muss mich dann entscheiden. Oder doch gleich die ganze EP für 7 Euro kaufen? Das wäre ja wie damals. Und was will ich mit fast einem Dutzend Versionen des gleichen Songs? Letztendlich höre ich doch eh nur eine. Die richtige. Und welche ist das?
Passiert ist mir das heute mit dem Song „With every Heratbeat“ von Robyn. Lassen wir mal die Remixe weg, so verbleiben immer noch der Radio Edit und die Original Version. Letztere ist fast eine Minute länger, man bekommt also für das gleiche Geld mehr Musik (darf man Musik so kaufen?). Erstere schien mir etwas knackiger gemixt. Ich entschied mich für die Original Version. Die hat auch Geigen drin. Geigen sind immer gut, selbst bei einem Pop-Song. Ein Song für nen Euro und das Gefühl, vielleicht etwas zu verpassen, läuft er gerade, während ich diesen Text schreibe…
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