Weltverbesserung per Mausklick
Ach, ihr armen Weltverbesserer des Internets. Ihr, die ihr jede Woche eine neue Sau durch das Dorf treibt und zum Schlachten aufruft. Ihr, die ihr Videos postet, böse Blogartikel und Kommentare schreibt. Ihr, die ihr Sternchen verteilt, Herzchen und Daumen-oben-gefällt-mir-Buttons drückt. Ihr, die ihr tatsächlich daran glaubt, damit die Welt ein bisschen besser machen zu können. Ihr denkt, weil in Nordafrika Regierungen gestürzt wurden und Spiegel Online sagt, das sei nur durch Facebook und Twitter möglich gewesen, müsste das doch in allen Bereichen und überall funktionieren. Also findet ihr jede Woche einen neuen Bösewicht, der gestürzt, gehängt und verbrannt werden sollte. Vorletzte Woche war es Ferrero, letzte Woche Wiesenhof, diese Woche Nespresso. Und nächste Woche? Ihr ärgert euch, schreibt bei Twitter und Facebook und all den Social Networks mehr oder weniger intelligente Statements, freut euch, wenn man euch antwortet, wenn ihr Klicks bekommt und ruft zur Revolution auf. Ihr klappt den Deckel eures Laptops zu und denkt der Welt einen Dient erwiesen zu haben. Ja, jedes bisschen hilft. Daran glaubt ihr ganz fest. Nespresso handelt …