Monate: Januar 2010

Eine Nahaufnahme von rostigen Bahngleisen.

Der graue Anorak

Kategorie Erzählungen
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Langsam schob sich der Zug vorwärts. Die kräftige Diesellok am Ende rumorte auf Sparflamme. Die Wagen durfte nur mit 2 km/h durch die Waschanlage gedrückt werden. Ich hielt den Tachometer im Auge, gab Gas, ging wieder in Leerlauf und ließ nebenher meine Gedanken kreisen. Die Nacht war ruhig gewesen, richtig angenehm und in drei Stunden würde ich in mein Auto steigen und nach Hause fahren. Die Motoren meiner Lok waren die einzigen Geräusche in dieser Nacht. Der Bahnhof lag still da. Auf den Nebengleisen warteten bereits Garnituren untersuchter und gereinigter Waggons darauf, wieder eingesetzt zu werden. Der sichtbare Erfolg der Arbeit. Personenwaggons ohne Licht haben etwas eigenartig an sich. Etwas lebloses.

Avatar

Kategorie Unterhaltung
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Ja, okay, Avatar ist Pocahontas in Space. So what? Ja, okay, man kann Avatar sehr vieles vorwerfen: kein wirkliches Charakter-Design, keine neuartige Story, flache Figuren und Dialoge. Ja, und manche schaffen es sogar, dem Film Fremdenfeindlichkeit und Rassismus vorzuwerfen. Neben der Holzhammer-artigen Message und Philosophie. Avatar bietet genug Fläche für Unmut und Hass. Der Film bietet aber auch genug Fläche, um ihn für einen der besten des vergangenen Jahres zu halten. Wer in einen Film wie Avatar geht und eine Litarturverfilmung erwartet, der möchte auch bei der Pizzeria um die Ecke einen 5-Sterne-Koch wissen. Avatar ist in erster Linie Spektakel, Bildgewalt, Feuerwerk. Und das par excellence. Noch nie, und ich wiederhole es gerne, noch nie habe ich etwas derartiges auf der Leinwand gesehen. Als James Cameron immer wieder betonte, er würde nur deshalb so lange an dem Film arbeiten, weil die Technik noch nicht so weit sei, ahnte ich Schlimmes. Schon die Matrix-Macher erzählten ähnliches über ihre Fortsetzungen. Wer Avatar aber insbesondere in 3D gesehen hat, kommt kaum umhin, Cameron beizupflichten. Als Schauwert ist der …

Der richtige Weg

Kategorie Erzählungen
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dunkel breitet er sich vor dir ausverschwindet noch vor dem horizontum dich herum nur dunkler waldstimmen flüstern darausmachen dir angst, zwingen dich zum umkehrenzum aufgebendoch du weißtdu bist auf dem richtigen weg siehst du die lichter da vornedort willst du hinnur wenige werden verharrenandere kommen dir entgegenrempeln dich an, reißen dich umlassen dich strauchelndoch du wirst aufstehen und weiter gehendenn du bist auf dem richtigen weg du hast abkürzungen genommenbogst falsch abund fandest dich in sackgassen wiederabkürzungen führen nie ans zielmanch leuchtende wege verlieren sichnur deshalb bist du dir sicherdu bist auf dem richtigen weg kein flüstern schreckt dich mehrkein rempeln und straucheln hält dich aufdu weißt, wohin du willstzu dem einen licht das verharrtdu kennst dein zielund du bistauf dem richtigen weg

Was bloggen wir denn heute?

Kategorie Erzählungen
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Wenn einer der Gründe, sich vom bloggen zu verabschieden der ist, nicht mehr so öffentlich zu leben und nicht mehr so viel von sich preis zu geben, dann hat man natürlich ein kleines Problem, wenn man doch wieder bloggt. Ein Blog ist per se immer persönlich. Selbst Kino-, Kochrezepte-, und Bastelanleitungstippsblogs sind in erster Linie persönlich (wenn sie von Privatpersonen erstellt und gepflegt werden). In diesen Fällen bestimmt letztlich nur das Thema den Ton. Beschließt man also zu bloggen ohne dabei persönlich zu werden, so muss man andere Themen finden. Seit dem 1.Januar hat mein Blog fünf neue Artikel zu bieten und ich muss gestehen, sie sind doch wieder persönlicher geworden als geplant. Ich kann auch hier offenbar nicht so wirklich aus meiner Haut. Denn die Alternative wäre wirklich nur, über Filme und Spiele zu schreiben. Oder das blöde Fernsehprogramm. Oder das Wetter. Nun ja. Nicht so prickelnd. Dazu gehen mir zu viele andere Dinge durch den Kopf und die wollen raus. Bloggen wird irgendwann zum Bumerang. Das Netz vergisst nie. Und die Leser erst …

Verschick dein Gold

Kategorie Erzählungen
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In mir brennt gerade eine neue phantastische Geschäftsidee. Eine Idee, die mich so richtig reich machen könnte. So richtig richtig reich. So Scheiße-reich, dass ich mir alle zehn Minuten auf jedem deutschen Sender Werbespots leisten könnte und dennoch nicht pleite ginge. Und ich kann gar nicht fassen, dass bislang niemand auf diese Idee gekommen ist. Denn sie ist so simpel, wie man es sich nur vorstellen kann. Wie die meisten erfolgreichen Ideen. Und da ich ein so generöser Mensch bin, lasse ich euch, meine mir treu gebliebenen Leser, daran teilhaben. Passt auf, folgendes stelle ich mir vor: Ich stelle einen Service zur Verfügung, bei dem die Leute ihr altes Gold loswerden können. Niemand braucht Gold. Alle wollen Geld. Denn Geld ist beständig und Gold verliert pausenlos an Wert. Das ist zwar alles nicht wahr, aber das mache ich den Leute schon noch weiß. Die Leute wissen einfach noch nicht, dass sie ihr Gold loswerden wollen. Und noch viel schlimmer, sie wissen auch nicht wie. Da komme ich ins Spiel. Ich biete ihnen einen Service der …