Monate: April 2008

Drei Geschichten der Begegnung: Zwei

Kategorie Erzählungen
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Auf dem BarCamp in Offenburg hätte man unzählige Kontakte knüpfen können. Wäre genug Zeit dazu gewesen. Ich schätze mal, die Mehrzahl der Anwesenden kannte sich bereits vorher. Daher kam es wieder zur üblichen Grüppchenbildung, in die nur schwer einzubrechen war. So lernte ich persönlich nicht allzu viele Menschen kennen. Mit Oliver Gassner tauschte ich mich nur in einer Session mit wenigen Worten aus, ich traf Christoph von fudder und konnte einem der Veranstalter, Sebastian Grünwaldt, schnell Hallo sagen. Und einen Menschen traf ich dort, der mir bereits durch die Kommentare in meinem und die Texte in seinem Blog bekannt war. Flominator nennt sich der junge Mann, heißt eigentlich Florian Straub und kommt aus dem lauschigen Hinterzarten. Während des BarCamps liefen wir uns mehr als einmal über den Weg und konnten uns austauschen. Leider verpasste ich seine Session, was ich beim nächsten Mal sicherlich nachholen werde. Den ganzen Tag über hatten wir beide nicht den geringsten Verdacht, dass wir uns vielleicht schon seit längerem kennen könnten. Erst am Abend, zuhause wieder am Rechner sitzend (Nerds) und im …

Drei Geschichten der Begegnung: Eins

Kategorie Erzählungen
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Der Vortrag beim BarCamp ist spannend und gut besucht. Ich sitze irgendwo am Rand und lausche dem Sprecher, mein Macbook wärmt meine Schenkel. Ich tippe eine kurze Nachricht in die Twitterwelt und konzentriere mich wieder auf den Vortrag. Jugend im Netz. Ich glaube, ich bin zu alt. Nur wenige Sekunden später blinkt es auf meinem Bildschirm. Wer nicht? Und ich merke übrigens gerade, dass ein Follower von mir direkt vor mir sitzt. Ich lese es und denke mir nichts dabei. Wen meinst du? Mich? frage ich in die Twitterwelt hinaus. Ja. Nun bin ich verblüfft und registriere erst richtig, was da steht. Langsam drehe ich mich um und entdecke auf dem Stuhl hinter mir eine junge Frau, die lächelt und leise "Hallo." sagt. Es ist die Vizekönigin, die auf meinen Bildschirm gespickt und dabei entdeckt hat, dass ich ihr Gezwitscher verfolge. Nur eine Armlänge von mir entfernt. Sie hätte mir auch einfach an die Schulter tippen können. Bedenkt man nun, dass ihre Nachricht über das Burda-WLAN, durch das Internet, zu den Twitter Servern, die vermutlich …

BarCamp Offenburg 2008

Kategorie Erzählungen
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Ihr kennt die Theorie des Marmeladenbrotes, das beim Herunterfallen von einem Tisch immer auf der Marmeladenseite landet. Ähnliches überlegte ich mir am Samstag beim BarCamp 2008 in Offenburg. Sven und ich waren schon recht früh bei phantastischem Wetter dort und bekamen am Eingang sogleich unsere Badges mit den Namen und den WLAN Zugangs-Codes überreicht. Und eben diese Badges, so stellte ich im Laufe des Tages fest, hingen meistens so an den Hälsen der Teilnehmer, das sie nur die blanke Rückseite zeigten. Als sei es ein Naturgesetz, das Marmeladenbrote mit der beschmierten Seite auf dem Boden landen und Namensschilder grundsätzlich umgedreht sind. Doch diese Erkenntnis sollte mit Sicherheit die unwichtigste des ganzen Tages sein. Es war mein erster Besuch bei einem Barcamp (eine Erklärung). Entsprechend gespannt schritt ich durch die modernen und hellen Hallen des Burda Verlages, einem der Hauptveranstalter. Genauer gesagt fand das Barcamp in einigen Konferenzräumen, der Kantine und auf dem Sonnendeck von Burda Media statt, die in eben diesem großartigen Gebäude residieren. Die Kantine war, wie zuhause die Küche, der allgemeine Treffpunkt. Hier …

Ich bin nicht von hier

Kategorie Erzählungen
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In Freiburg, meiner Heimatstadt, angekommen, war mein erstes Ziel ein Computerladen in der Nähe des Martintors, das auch Crumpler Taschen führte. Ich betrat das Geschäft und steuerte sofort auf das Taschenregal zu. Ein junger Verkäufer gesellte sich zu mir und fragte, ob er mir helfen könne. Ich suchte eine ganz bestimmte Tasche und fragte, ob sie denn überhaupt vorrätig sei. Ein Blick in den Computer verriet dem Verkäufer, dass dem nicht so war. Er fragte, ob er sie bestellen solle. "Nein danke", erwiderte ich, "das bringt leider nichts." Der Verkäufer meinte daraufhin, dass die Tasche schon in drei Tagen da sein könnte. Da erklärte ich ihm: "Nein, wie gesagt, das nützt leider nichts. Ich bin nicht von hier." Und noch während ich den Satz aussprach, spürte ich ein beklemmendes Gefühl in meinem Herzen. Was hatte ich eben gesagt? Ich bin nicht von hier? Aber das war doch gar nicht wahr. Natürlich bin ich von hier. Ich bin nur grade nicht da. Es sind so kleine Momente, die einem verdeutlichen, wo das Herz zuhause ist. Auch …