Monate: April 2006

Ein Haufen bunter Zuckerstangen.

Antjes und andere ehemalige Süßigkeiten

Kategorie Erzählungen
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Unsere Zunge kann, wie wir ja alle wissen, fünf Geschmacksrichtungen unterscheiden. Da wären die bekannten Typen süß, salzig, bitter und sauer. Und hierzu gesellt sich noch umami (das ist kein Witz). Aber ich glaube, es gibt noch eine sechste Richtung, die schlicht und einfach Erinnerung heißt. Kann man Erinnerung schmecken? Ich hatte gestern den seltsamen Eindruck, dass es möglich ist, denn ich erinnerte mich an zwei Süßigkeiten aus meiner Jugend und je mehr ich an sie dachte, umso mehr konnte ich mich an den Geschmack erinnern. Seltsam. Die erste Leckerei, die mir so unvermittelt einfiel, hieß Canyon und war eine Art Schoko-Müsli Riegel. Die Körner befanden sich in einer weichen, leicht süßlichen Masse während eine Schicht Frucht-Gelee in verschiedenen Sorten darauf lag. Das ganze natürlich umhüllt von Schokolade. Canyon hat mir immer wahnsinnig gut geschmeckt und man bekam auch stets ein klein wenig das beruhigende Gefühl, etwas mehr für die Gesundheit zu tun, als wenn man sich ein Raider (so hieß das damals noch (oder war es da schon Twix?)) oder ein Mars genommen hätte …

Die beschissenste Familie Deutschlands

Kategorie Unterhaltung
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Eine deutsche TV-Produktionsfirma hat ein neues Konzept für eine Samstag Abendshow. Dieses Konzept wurde diversen großen Privatsendern wie RTL, der Pro7-Sat1 Gruppe und weiteren eventuell Interessierten vorgelegt. Die Sender zeigen sich begeistert und es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, wann die große Show „Die beschissenste Familie Deutschlands“ (Arbeitstitel) über den Äther geht. So dachte man… Da die TV-Sender mittlerweile alle erkannt haben, wie erfolgreich Bastel-, Renovierungs-, Verschönerungs-, Aufbau-, Lebenshilfe- und Therapie Sendungen sind, war es nur eine Frage der Zeit, bis ein solches Konzept entsteht. Ziel der „beschissensten Familie Deutschlands“ (Arbeitstitel) ist es, all die Ideen dieser Sendungen zu vereinen. Folgendes steht in etwa in dem vorgelegten Konzept: Man wird Familien casten, die im Grunde nicht im Fernsehen zu sehen seinwürden (außer in Boulevard Magazinen). Gesucht wird in den unterenSchichten unserer Gesellschaft. Bevorzugt werden Familien ohne Arbeit.Je mehr Kinder in der viel zu kleinen Wohnung leben, um so besser. Jeasozialer, umso geeigneter (Originalton der Produktionsfirma). Das Konzept sieht vor, jeglichen verfügbaren Berater zu dieser Familie zuschicken und alles mit der Kamera fest …

Der Müllmann kommt

Kategorie Erzählungen
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Nach beinahe neun Wochen haben es ver.di und die Arbeitgeber geschafft, sich zu einigen. Juhu. Neun Wochen Streik, neun Wochen keine Müllabfuhr in den Großstädten. Neun Wochen, in denen Kinder zu Hause sein mussten, weil Kindergärten geschlossen hatten. Neun Wochen, in denen sich Papa endlich mal wieder um die Kleinen kümmern konnte. Und wofür? Für eine halbe Stunde Arbeit mehr in der Woche. Ob sich der Aufwand für diese dreißig Minuten gelohnt hat, sei dahin gestellt. Von dem Geld, das verbraten wurde und der Schaden, der dabei entstanden ist, ganz zu schweigen.